01.10.2025

Schrift- und Farbauswahl

Typografie zum Anfassen: Wie Schrift- und Farbwahl zusammenwirken

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Typografie ist mehr als nur das Setzen einzelner Buchstaben hintereinander. Sie ist visuelle Sprache, Gefühl, Haltung – und in Kombination mit Farbe entfaltet sie ihre volle Wirkung. In einer Welt, in der Marken um Aufmerksamkeit kämpfen und Inhalte innerhalb von Sekunden beurteilt werden, entscheidet das Zusammenspiel von Schrift und Farbe über Wahrnehmung, Stimmung und Wirkung. Zeit, einen genaueren Blick auf diese Liaison zu werfen.

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Schrift allein ist nicht neutral

Jede Schrift hat ihren eigenen Charakter. Ob eine Serifenschrift mit klassischer Anmutung, eine geometrische Grotesk mit nüchternem Charme oder eine expressive Displayfont – sie alle erzählen etwas, noch bevor der erste Satz gelesen ist. Dieser Charakter kann durch Farbe verstärkt, abgeschwächt oder sogar ins Gegenteil verkehrt werden.

Beispiel gefällig? Eine elegante Garamond-Schrift in tiefem Schwarz auf Weiß wirkt edel und distanziert. Dieselbe Schrift in Mintgrün? Plötzlich schwingt ein Hauch von Verspieltheit mit. In kräftigem Rot? Autorität, vielleicht sogar ein wenig Drama.

Farbe als Verstärker – oder Gegenspieler

Farbe besitzt psychologische Tiefe. Blau wirkt sachlich, beruhigend, vertrauensvoll. Gelb strahlt Energie und Optimismus aus. Und was passiert, wenn Farbe auf Typografie trifft?

Ein sachliches Blau in Kombination mit einer serifenlosen Standardschrift wirkt professionell – aber auch schnell austauschbar. Kombiniert man dasselbe Blau mit einer charaktervollen Typografie, erhält das Design plötzlich Tiefe. Ebenso kann eine warme, einladende Farbe eine harte, mechanische Schrift menschlicher erscheinen lassen. Oder umgekehrt: Eine rebellische, grobe Typo wirkt in zartem Flieder fast ironisch.

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Markenidentität durch typografisches Feingefühl

In der Markenkommunikation ist die typografische Farbwahl kein Zufall, sondern ein bewusst eingesetztes Mittel. Sie vermittelt Haltung und schafft Wiedererkennbarkeit. Die erfolgreichsten Marken kombinieren Schrift und Farbe zu einem stimmigen, unverwechselbaren Ganzen – man denke nur an Nikes fette Groteske in tiefem Schwarz oder die sanfte Rundschrift von Spotify in lebendigem Grün. Bei besonders starken Marken können sogar zwei von drei Merkmalen (Schrift, Farbe, Text) verändert werden und sie bleiben trotzdem erkennbar.

Doch gutes Design geht noch weiter: Es denkt Typografie als Material. Wie fühlt sich ein Schriftzug an? Wirkt er weich oder hart, warm oder kühl, laut oder leise? Gerade im Print- und Packaging-Design wird das Zusammenspiel von Schrift und Farbe zum haptischen Erlebnis – Typografie zum Anfassen, im wahrsten Sinne.

Wissenswertes zu Schriften

Seit dem 28.06.2025 ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das Unternehmen ab einer gewissen Größe, Ihre Website für alle Menschen zugänglich zu machen. Dazu zählen auch Schrift- und Farbwahl. Wir haben hier einen ausführlichen Artikel dazu veröffentlicht. Aber auch im Printbereich ist gute Lesbarkeit wichtig und speziell im Verpackungsbereich sogar gesetzlich geregelt. Auch hier haben wir einen Artikel für Dich. Viele wertvolle Informationen zur Lesbarkeit findest du auch bei leserlich.info

Wenn du wissen willst, welche Schrift ein Unternehmen benutzt, kannst du es bei What-The-Font? ein Bild der Schrift hochladen und es automatisch erkennen lassen.

Fazit: Die Macht liegt im Zusammenspiel

Typografie und Farbe sind keine getrennten Disziplinen, sondern Teil eines größeren Ganzen. Erst im Dialog entfalten sie ihre volle Wirkung. Wer Typografie gestalten will, muss Farbe mitdenken. Und wer mit Farbe arbeitet, sollte wissen, was die gewählte Schrift transportiert.

Design ist Kommunikation – und Typografie ist eine ihrer detailreichsten Formen. In Farbe getaucht, wird sie zur Stimmung, zur Haltung, zur Einladung.
Eben: Typografie zum Anfassen.

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